Die Ernte des Honigs durch den Imker

Sobald in einer Wabe die verdeckelten Wachszellen leicht eingefallen sind, ist der Honig reif und kann geerntet werden.
Damit der Imker den Honig ernten kann, müssen zunächst die Bienen von den Waben vertrieben werden. Dazu wird ein Tag vor der Ernte eine sogenannte Bienenflucht aufgestellt. Durch diese Bienenflucht können die Bienen den Honigraum problemlos verlassen, um beispielsweise Nektar zu sammeln. Auf den Waben befinden sich jetzt nur noch wenige Bienen, welche traditionell durch Räuchern oder auch mit Gebläsen vertrieben werden. Die Waben können jetzt entnommen werden, damit der Honig geerntet werden kann.
Nachdem der Honig gewonnen wurde, werden die Waben wieder eingesetzt und die Bienenflucht entfernt. So können die Bienen wieder wie gewohnt zu ihren Waben gelangen.
Das Schleudern
Mit Hilfe einer speziellen Gabel werden die einzelnen Waben abgedeckelt, das heisst die Waben werden geöffnet. Anschliessend wird der Honig durch Schleudern aus den Waben entnommen. Dazu werden die Waben in eine Zentrifuge gesetzt und ohne Erwärmung geschleudert (daher der Begriff „kalt geschleudert“). Der Honig sammelt sich am Boden und fliesst durch zwei Siebe in den Abfüllbehälter. Die Siebe filtern mögliche Wachsreste und andere Verunreinigungen heraus.
 
Um auch noch letzte kleinste Wachsstückchen zu entfernen, wird der Honig bis zu 14 Tage stehen gelassen. In dieser Zeit bildet sich durch aufsteigende Luftbläschen eine schaumige Schicht, die abgeschöpft wird. Dieser Vorgang nennt sich ‚Abschäumen‘.
Honig wird als naturbelassene Rohkost genossen. Er kann nach dem Filtern und Abschäumen direkt in Gläser gefüllt und konsumiert werden.
Die Lagerung
Aufgrund des hohen Zuckergehaltes, ist der Honig nahezu unbegrenzt haltbar. Flüssiger Honig neigt jedoch zur Kristallbildung. Das ist ein natürlicher Vorgang ohne Auswirkung auf die Zusammensetzung oder die Qualität des Honigs und gilt als Zeichen seiner Naturbelassenheit.
Es hängt von der Honigsorte ab, wann dieser Prozess der Kristallisation einsetzt. So ist die Kristallisation eines Rapshonigs bereits etwa 10 Tage nach Schleuderung abgeschlossen wohingegen bei einem Waldhonig dieser Prozess erst Monate nach der Schleuderung einsetzen kann. Diese natürliche Kristallisation bringt jedoch grobe und ungleichmässige Kristalle hervor. Durch Umrühren des Honigs während der Kristallisationsphase werden die sich bildenden Kristalle immer wieder zerschlagen und gleichmässig verteilt. So bilden sich einheitlich kleine Kristalle, die den Honig feincremig und streichfähig machen.
Alle  Honige sollten dunkel, trocken und fest verschlossen gelagert werden. Cremige Honige werden ideal bei mindestens 10 Grad Celsius, flüssige Honige bei maximal 20 Grad Celsius gelagert.
Fest gewordener Honig kann in einem Wasserbad bei maximal 40 Grad wieder verflüssigt werden.